Die Republik Kolumbien im Norden Südamerikas trägt den Namen seines einstigen Entdeckers: Christoph Kolumbus. Und auch wenn die Geschichte des Andenstaates sehr viel weiter zurückreicht, war und ist es doch vor allem die Kolonialisierung der Spanier, die bis heute den Lebensstil der Menschen sowie die Kunst und die Kultur des Landes prägt. So ist Spanisch bis heute alleinige Amtssprache und viele Bauten, insbesondere Kirchen und Kathedralen, bestimmen das Bild der Städte.
Ein Land mit vielen Gesichtern
Kolumbien ist facettenreich. Vor allem in Hinblick auf seine Geografie sowie die Flora und Fauna zeigt es eine Vielfalt wie kaum ein anderes Land der Erde. Im Westen wird Kolumbien zum einen vom Pazifik und einem schmalen Küstenstreifen mit einigen wenigen Hafenstädten geprägt. Zum anderen befinden sich dort die großen Bergketten der Anden, die bis zu 5.800 Meter hoch sind. Das karibische Küstenland im Norden Kolumbiens ist nur dünn besiedelt, denn großflächige Mangroven- und Sumpfgebiete erschweren die Erschließung des Landstrichs. Während bewaldetes Flachland und Savannen für den Osten charakteristisch sind, wird der Süden vom dichten Regenwald des Amazonas beherrscht.
Vielfältig wie das Land: die Menschen und ihre Geschichte
Große Teile Kolumbiens sind ob der geografischen Eigenschaften nur dünn besiedelt. Die Menschen lebten von jeher in den Hochebenen der Anden, wo sie mehr und mehr sesshaft wurden. Die ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung führen auf die Zeit vor bis zu 20.000 Jahren zurück. Etwa 600 n. Chr. entwickelten sich die ersten Hochkulturen, die Handwerker wie Weber und Färber hervorbrachten. Zum Ende des 15. Jahrhunderts kamen die ersten Spanier ins Land. Das 17. Jahrhundert war gekennzeichnet von der Sklaverei, während zu Beginn des 19. Jahrhunderts die ersehnte Unabhängigkeit erzielt und die Republik gegründet wurde. Heute zählen Städte wie die Hauptstadt Bogotá zu den siedlungsstärksten Regionen Kolumbiens, wobei sich die Einwohnerzahl in diesen Metropolen seit den 1950er Jahren mehr als verzehnfacht hat. Aufgrund der zahlreichen Einwanderer aus Spanien, Frankreich, Italien, Großbritannien, Irland, Deutschland und dem Nahen Osten besteht die Bevölkerung heute aus einer Mischkultur, die auch charakteristische Züge der einstigen Sklaven aus Afrika trägt.
Leben und Kultur Kolumbiens
Der Exporthandel von Kaffee, Bananen, Kartoffeln, Zuckerrohr, Reis, Tabak, Schnittblumen sowie die Textilindustrie kennzeichnen die kolumbianische Wirtschaft. Zunehmende Bedeutung erlangt Kolumbien außerdem für die Branche des Tourismus. Das reiche kulturelle Erbe des Landes zieht ebenso Touristen an wie die zahlreichen Nationalparks. Diese Parks sind das Ergebnis der Bestrebungen nach einem so genannten "grünen Tourismus", der den Schutz der Umwelt und einen respektvollen Umgang mit den Menschen vor Ort zum Ziel hat. Führungen in kleinen Gruppen werden in Kolumbien bevorzugt angeboten. Das bietet dem Reisenden immense Vorteile, denn so kommt er den Menschen und deren Kultur sehr viel näher. Ob Architektur, Malerei, Literatur oder Kunsthandwerk in Form von Töpferei, Korbflecht- und Webarbeiten - Kolumbien hat auch kulturell viel zu bieten. Insbesondere zu Festen und an Feiertagen werden Musik, Tanz und Esskultur zelebriert, welche einen starken regionalen Bezug haben und farbenfroh die Lebensfreude der Einheimischen widerspiegeln.